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A

Abszess

Abgekapselte Ansammlung von Eiter in einem durch Einschmelzung von Zellen neu gebildeten und nicht vorgebildeten Gewebshohlraum.

Acne conglobata

Schwere Verlaufsform der Acne vulgaris mit starker Seborrhö, den typischen Komedonen und entzündlichen Pusteln und Knoten. Die Effloreszenzen befallen meist nicht nur den Gesichtsbereich, sondern auch Rücken, Nacken, Streckseiten der Oberarme und auch der Beine. Acne conglobata beginnt typischerweise zwischen dem 16. und 30. Lebensjahr und kann bis zum Ende des vierten Lebensjahrzehnts anhalten. Die Beschwerden können denen einer Acne inversa ähneln.

Acne inversa (AI)

Chronisch-entzündliche Hauterkrankung. Typisch für Acne inversa, auch Hidradenitis suppurativa genannt, sind entzündete Talgdrüsen und Terminalhaarfollikel – häufig im Bereich der Achseln, an den Oberschenkelinnenseiten oder am Gesäß. Es können sich schmerzhafte Abszesse, Fisteln und Vernarbungen bilden. Die Acne inversa betrifft beide Geschlechter, wobei sie bei Männern häufiger perianal sowie perigenital auftritt, bei Frauen eher axillär. Die Erstmanifestation der Erkrankung kann von der Pubertät an bis ins hohe Alter erfolgen. Das Haupterkrankungsalter liegt zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr.

Adaptives Immunsystem

Auch spezifische Immunreaktion; bezeichnet die erworbene zelluläre und/oder humorale Immunantwort des Körpers, die sich gezielt gegen spezifische Antigene richtet.

Ätiologie

In der Medizin wird die Ursache einer Erkrankung als Ätiologie bezeichnet. Die Ätiologie als wissenschaftliches Fachgebiet beschäftigt sich mit der Ursache von Erkrankungen und deren auslösenden Faktoren.

Aminosalicylat/5-ASA

Amin-Derivat der Salicylsäure, das als antiinflammatorischer Wirkstoff in Medikamenten zur Behandlung chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen enthalten ist.

Anamnese

Systematische Befragung, zur Abklärung aktueller Beschwerden, gesundheitlicher Vorgeschichten, besonderer Dispositionen (z.B. Allergien), Lebensumstände und des genetischen Risikos eines Patienten vor Beginn einer Behandlung.

analgetisch

schmerzlindernd

Anaphylaxie

Potenziell lebensbedrohliche systemische Immunreaktion basierend auf einer Allergie.

Angiogenese

Neubildung von Gefäßen bzw. Entstehung neuer Blutgefäße aus bereits bestehenden Blutgefäßen.

Angeborenes Immunsystem

Das angeborene Immunsystem antwortet als erstes auf Eindringlinge. Es reagiert auf alle Pathogene gleich, weshalb es auch als „unspezifisches Immunsystem“ bezeichnet wird. Die unspezifische Immunantwort ist im Gegensatz zur spezifischen oder adaptiven Immunantwort sehr schnell. Das angeborene Immunsystem ist jedoch nur begrenzt in der Lage, die Ausbreitung von Keimen zu verhindern.

Angina Pectoris

(lat.: angina - Enge; pectus - Brust); anfallsartig auftretender Schmerz, der durch eine Ischämie des Herzens ausgelöst wird; Kardinalsymptom der koronaren Herzkrankheit (KHK).

Ankylose

Spontane Versteifung eines Gelenks durch fibröse oder knöcherne Verwachsung der Gelenkanteile. Sie führt zu einem weitgehenden Bewegungsverlust. Ankylosen treten beispielsweise im Rahmen einer rheumatoiden Arthritis oder eines Morbus Bechterew (Spondylitis ankylosans) auf, bei dem die Iliosakralgelenke und die Wirbelsäule betroffen sind. Ferner sieht man sie bei Arthritis psoriatica und fortgeschrittener Arthritis urica (Gicht). Eine Ankylose muss operativ gelöst werden, damit das betroffene Gelenk wieder seine Funktion ausüben kann.

Ankylosierende Spondylitis

Entzündlich-rheumatische Erkrankung. Die ankylosierende Spondylitis (Morbus Bechterew) betrifft vor allem die Gelenke der Wirbelsäule und des Kreuz- und Darmbeins. Die Erkrankung ist nicht heilbar, ihr Verlauf lässt sich jedoch durch eine adäquate Behandlung entscheidend beeinflussen.

Antidiarrhoika

Arzneistoffe, die zur Beseitigung einer Diarrhö eingesetzt werden.

Anti-Drug-Antikörper (ADA)

Antikörper, die der Körper gegen ein Medikament bildet. Biologika/Biosimilars sind therapeutische Fremdproteine. Sie können eine Immunantwort und damit die Bildung von Anti-Drug-Antikörpern auslösen. Neutralisierende Antikörper binden an die Interaktionsstelle des Medikaments, so dass Therapieversagen möglich ist. Nicht-neutralisierende Antikörper binden an anderer Stelle und können die Pharmakokinetik der Medikamente beeinflussen.

Antigen

Substanzen, an die sich Antikörper oder bestimmte Lymphozyten-Rezeptoren binden.

Antikörper

Teil des Immunsystems. Diese Eiweißmoleküle (Immunglobuline) sind gegen Antigene von Fremdstoffen und Krankheitserreger im Körper gerichtet. Damit markieren sie jede fremde Struktur für spezielle Abwehrzellen und leiten so die Immunabwehr ein. Kommt der Körper mit einem Eindringling in Berührung, stellt er speziell zugeschnittene Antikörper in Plasmazellen für dessen Abwehr her. Nach einer Erstinfektion können Gedächtniszellen entstehen, die bei einer erneuten Infektion eine schnelle Immunantwort bewirken.

Antikörper

chimäre

Antikörper

humanisierte

antiphlogistisch

entzündungshemmend

Antiproliferativ

Bedeutet „gegen eine Gewebevermehrung (Proliferation) gerichtet“.

antipyretisch

fiebersenkend

Anti-TNF Biologika

Ein Biologikum mit speziellen Antikörpern. Anti-TNF Biologika hemmen einen körpereigenen Entzündungsbotenstoff, den sogenannten Tumor Nekrose Faktor (TNF). Durch den Einsatz solcher Biologika kann der Verlauf einer Entzündung abgemildert werden.

Arthritis

Entzündung eines oder mehrerer Gelenke, die häufig mit Gelenkschmerzen, Schwellungen und Rötungen einhergeht.

Auffrischimpfung

Erneute Impfung gegen einen Krankheitserreger nach länger zurückliegender, vollständiger Grundimmunisierung.

Auspitz-Phänomen

Klinisches, eindeutiges Zeichen für eine Psoriasis.

Autoimmunerkrankung

Erkrankung, bei der sich das Immunsystem gegen körpereigene Strukturen (z.B. bestimmte Zellen oder Gewebe) richtet. Der Begriff ist ein Gattungsbegriff für eine Vielzahl sehr unterschiedlicher Krankheiten, unter anderem Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Psoriasis, Morbus Bechterew, Rheumatoide Arthritis und Uveitis.

Automatisierter externer Defibrillator (AED)

Medizinisches Gerät zum Einsatz durch Ersthelfer bei einem kardialen Notfall. Das Gerät analysiert selbstständig den Herzrhythmus und gibt bei Bedarf einen Stromimpuls ab bzw. unterstützt den Ersthelfer über seine Sprachfunktion bei einer Herzdruckmassage. Viele Firmen, öffentliche Plätze und Gebäude sind mittlerweile mit automatisierten externen Defibrillatoren zur Ersten Hilfe ausgestattet.

B

Balneo-Foto-Therapie

Therapie bei Psoriasis, bei der die Patienten ein Bad (Balneo) und eine gleichzeitige oder im direkten Anschluss verabreichte UV-Bestrahlung (Phototherapie) bekommen.

Basalzellschicht

Unterste Schicht mehrschichtiger Epithelgewebe (z. B. der Epidermis).

BASDAI

Bath Ankylosing Spondylitis Disease Activity Index. Patientenfragebogen zur Erfassung der Krankheitsaktivität bei ankylosierender Spondyloarthritis. Er hält unter anderem folgende Eckpunkte fest: Müdigkeit und/oder Erschöpfung, Nacken-, Rücken- oder Hüftschmerzen, Schmerzen und/oder Schwellungen an Gelenken und Morgensteifigkeit nach dem Aufwachen.

Basis-Therapeutika

Medikamente zur langfristigen Einnahme bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen. Sie sollen den Verlauf dauerhaft positiv beeinflussen oder sogar stoppen.

BSA (Body Surface Area)

Körperoberfläche; äußere, von Haut bedeckte Oberfläche des Körpers.

Bioäquivalenz

Man spricht von Bioäquivalenz, wenn zwei Arzneistoffe mit identischem Wirkstoff dem Körper gleich schnell und im gleichen Umfang zur Verfügung stehen. Bioäquivalente Arzneimittel sind dementsprechend gleichwertig.

Biologikum

Gentechnisch hergestellter Arzneistoff aus hochkomplexen Eiweißen. Biologika werden im Labor aus lebenden Zellen gewonnen. Ein Beispiel sind die sogenannten Anti-TNF Biologika, die Entzündungsreaktionen eindämmen oder verhindern können. Experten sprechen bei Biologika auch von Biologicals oder Biopharmazeutika.

Biological

Siehe Biologikum.

Biosimilar

Ein Nachahmerprodukt eines bereits vorhandenen Biologikums. Biosimilars weisen einen ähnlichen Herstellungsprozess und Aufbau wie ihre Vorbilder auf. Sie orientieren sich sehr stark am Referenz-Biologikum und wirken klinisch entsprechend vergleichbar.

B-Lymphozyten

B-Lymphozyten gehören zur Zellgruppe der Lymphozyten. Sie spielen eine wichtige Rolle im Menschlichen Immunsystem. Das "B" in B-Lymphozyt steht für "Bursa fabricii", ein Vogelorgan, in dem die B-Lymphozyten zum ersten Mal beschrieben wurden.

C

C-reaktives Protein (CRP)

Körpereigenes Eiweiß, dessen Konzentration im Blut gemessen werden kann. Der CRP-Spiegel steigt bei Entzündungen und Tumorerkrankungen und lässt einen Rückschluss auf die Schwere der Erkrankung zu.

Calprotectin

Marker für eine Entzündung der Darmschleimhaut. Calprotectin kommt im Zytosol bestimmter Leukozyten und Epithelzellen vor und ist Teil des angeborenen Immunsystems. Im Rahmen von entzündlichen Darmerkrankungen kommt es zu einer Leukozytenmigration durch die Darmwand, wobei erhöhte Werte von Calprotectin im Stuhl nachweisbar sind.

CASPAR-Kriterien

Classification Criteria for Psoriatic Arthritis; Diagnosekriterien für die Psoriasis-Arthritis.

CDAI (CED)

Crohn's Disease Activity Index. Instrument zur Beurteilung der Krankheitsaktivität bei Morbus Crohn. Quantifiziert die Symptome des Patienten anhand von 8 Faktoren wie z. B. die Zahl ungeformter Stuhlgänge, Bauchschmerzen, Allgemeinbefinden und Hämatokrit.

CDAI (RA)

Clinical Disease Activity Index. Instrument zur Beurteilung der Krankheitsaktivität bei Rheumatoider Arthritis. Er beruht auf der Untersuchung von 28 Gelenken sowie der Beurteilung der Krankheitsaktivität durch PatientIn und Arzt/Ärztin.

Charge

Eine Charge kann auch als Produktionseinheit bezeichnet werden und stellt das Produkt eines einzigen Herstellprozesses dar. Der genaue Ablauf der Produktion ist vor allem bei Biologika sehr wichtig, denn er bestimmt maßgeblich die spätere Wirkweise.

CED

Chronisch-entzündliche Darmerkrankung. Zusammenfassender Begriff für Colitis ulcerosa und Morbus Crohn.

Colitis indeterminata

Chronisch-entzündliche Darmerkrankung des Dickdarms; diagnostisch weder Colitis ulcerosa noch Morbus Crohn sicher zuzuordnen.

Colitis ulcerosa

Chronisch-entzündliche Darmerkrankung mit blutigen, häufig schleimigen Durchfällen. Colitis ulcerosa ist durch den kontinuierlichen und systematischen Befall der Kolonschleimhaut – normalerweise beginnend in dessen letztem Abschnitt, dem Mastdarm (Rektum), gekennzeichnet. Von dort kann sie sich kontinuierlich weiter ausbreiten. Bei der Colitis ulcerosa entzündet sich die Darmschleimhaut, wodurch Geschwüre entstehen. Im Gegensatz zu Morbus Crohn ist die Darmwand in der Regel nicht komplett betroffen. Die Erkrankung tritt schubweise auf. Als Ursache wird eine Autoimmunreaktion vermutet.

Computertomographie (CT)

Bildgebendes Verfahren zur Darstellung detaillierter Bilder von Organen und anderen Körperbestandteilen mithilfe von Röntgenstrahlen. Das CT nimmt viele Bilder nacheinander auf und macht so die unterschiedlichen Körperschichten sichtbar. In kurzer Zeit können damit innere Verletzungen, Blutungen oder Brüche dargestellt werden. Vor einem CT muss allerdings die Strahlenbelastung dem diagnostischen Nutzen gegenübergestellt werden.

D

Daktylitis

Entzündung eines Fingers oder einer Zehe; typisches Symptom der seronegativen Spondyloarthritiden (z. B. Psoriasis-Arthritis).

DAPSA

Disease Activity index for Psoriatic Arthritis. Instrument zur Einschätzung der Krankheitsaktivität bei Psoriasis-Arthritis. Er berücksichtigt neben der krankheitsspezifischen Gelenkbeurteilung (Anzahl druckschmerzhafter und geschwollener Gelenke) auch die subjektive Einschätzung durch den Patienten.

Darmstoma

Künstlicher Darmausgang, auch Enterostoma. Er kann als Dünndarmstoma (Ileostoma) oder Dickdarmstoma (Colostoma) angelegt werden. Ein Darmstoma kann dauerhaft oder temporär notwendig sein.

DAS28

Disease Activity Score an 28 Gelenken. Maß zur Beurteilung des Krankheitszustandes und -fortschritts einer Rheumatoiden Arthritis. Dabei werden die Anzahl geschwollener und schmerzhafter Gelenke sowie die Blutsenkungsgeschwindigkeit und die subjektive Einschätzung auf einer Schmerzskala bewertet.

DCCV

Deutsche Morbus Crohn / Colitis ulcerosa Vereinigung. Der eingetragene Verein ist der Selbsthilfeverband für die über 400.000 Menschen mit einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung (CED) in Deutschland.

DDG

Deutsche Dermatologische Gesellschaft. Wissenschaftliche Fachgesellschaft der deutschsprachigen Dermatologinnen und Dermatologen.

Defibrillation

Behebung einer lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörung mittels Gleichstromimpulses.

Dendritische Zellen

Antigenpräsentierende Zelle, die besonders zur T-Zell-Aktivierung befähigt ist.

Dermatologie

Teilgebiet der Medizin, das sich mit Erkrankungen der Haut und Hautanhangsorgane beschäftigt.

Dermis

„Lederhaut“; kollagenfaserreiche, bindegewebige Hautschicht, die die Epidermis unterlagert.

DGRh

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie.

DGVS

Deutsche Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten.

Divertikulitis

Entzündung eines Divertikels, also einer Ausstülpung der Darmschleimhaut. In den meisten Fällen sind bei einer Divertikulitis die Divertikel des Kolons entzündet.

DLQI-Fragebogen

Fragebogen zur Erfassung des Dermatologischen-Lebensqualitäts-Index.

DMARD

Disease-modifying anti-rheumatic drug; Zusammenfassung verschiedener Wirkstoffe, die das Fortschreiten einer rheumatoiden Arthritis verlangsamen können.

Druckfrequenz

Druckmassagen pro Minute während der Herzdruckmassage.

Druckpunkt

Position in der Mitte der Brust bzw. auf der unteren Hälfte des Brustbeins zur Ausübung der Herzdruckmassage.

Drucktiefe

Eindrucktiefe bei einer Herzdruckmassage.

Durchimpfungsrate

Auf einen bestimmten Zeitraum bezogener Anteil geimpfter Personen innerhalb einer Personengruppe.

E

ECCO

European Crohn's and Colitis Organisation, Europäische Fachgesellschaft für Morbus Crohn und Colitis ulcerosa.

Eisenmangelanämie

Störung des blutbildenden Systems, bei der es aufgrund eines Eisenmangels zu einer verminderten Erythrozytenzahl und Hämoglobinkonzentration (Anämie) kommt.

EMA

Europäische Arzneimittelagentur; Agentur der EU mit Sitz in Amsterdam; zuständig für die EU-weite Beurteilung und Überwachung von Arzneimitteln.

Embolie

Teilweiser oder vollständiger Verschluss eines (Blut)Gefäßes durch eingeschwemmtes Material.

Embryotoxizität

Eigenschaft körperfremder Stoffe, schädliche Wirkungen auf das sich entwickelnde Kind durch Aufnahme über den Mutterleib während der Embryonalphase hervorzurufen. Da während dieser Phase, die beim Menschen vom 18. Schwangerschaftstag bis zur 8. Schwangerschaftswoche andauert, die Organanlagen gebildet werden und die Organdifferenzierung erfolgt, ist mit Organschäden nach Einwirkung embryotoxischer Stoffe zu rechnen.

Endoskopie

Betrachtung von Körperhöhlen und Hohlorganen mithilfe eines Endoskops(schlauch- bzw. röhrenförmiges medizinisches Instrument).

Entzündung

chronische

Epidemie

Stark gehäuftes, örtlich und zeitlich begrenztes Auftreten einer Erkrankung.

Epidemiologie

Lehre der quantitativen Erforschung von Faktoren, die Gesundheitszustände beeinflussen; untersucht v. a. die Verteilung von Krankheiten und Risikofaktoren in einer Bevölkerung und die damit zusammenhängenden Veränderlichkeiten.

Epidermis

Oberste, verhornende Epithelschicht der Haut; enthält Nerven, aber keine Gefäße.

Erhaltungstherapie

Präventive Gabe eines Arzneimittels über mehrere Jahre oder lebenslänglich zur Erhaltung des Behandlungserfolgs.

Erythem

Durch eine Entzündung hervorgerufene sichtbare Rötung der Haut.

Erythematös

Adverbiale Bezeichnung für „mit Hautrötung einhergehend“.

Erythemato-squamös

Beschreibung für gerötete Hautveränderung (Erythem)

Erythrodermie

Rötung des gesamten Hautorgans.

EULAR

European League Against Rheumatism, Europäische Liga gegen Rheumatismus. Gemeinnützige wissenschaftliche Organisation, die Patienten und Rheumatologen aus europäischen Ländern vertritt.

Exanthem

Jede Form großflächigen, gleichförmigen Hautausschlags mit dynamischem, manchmal schubweisem Verlauf.

Exazerbation

Deutliche Verschlechterung der Symptome einer bereits bestehenden, i. d. R. chronischen Erkrankung.

Exklusive enterale Ernährungstherapie (EET)

Ausschließliche klinische Ernährung über den Gastrointestinaltrakt, entweder in Form der physiologischen oralen Nahrungsaufnahme oder mithilfe einer Ernährungssonde.

Exsudate

hart

Extensive Colitis

Form der Colitis ulcerosa, bei welcher der gesamte Dickdarm entzündet ist.

Extraintestinale Manifestation

Als extraintestinale Manifestationen werden Krankheitsbilder zusammengefasst, die in Zusammenhang mit der CED stehen, aber nicht den Magen-Darm-Trakt betreffen.

F

Fatigue

Stark ausgeprägte Abgeschlagenheit im Rahmen einer chronischen Erkrankung oder Krebserkrankungen. Durch Schlaf oder Ausruhen lässt sich diese empfundene Erschöpfung nicht beheben. Betroffenen fällt es oft schwer, alltägliche Dinge zu bewerkstelligen. Fatigue ist ein anerkanntes Krankheitsbild. In manchen Fällen ist Fatigue eine Begleiterscheinung chronischer Erkrankungen.

Fermentierung/Fermentation

Vermehrung von Mikroorganismen in einem Nährmedium. Bei diesem Vorgang entstehen natürlicherweise Stoffwechselprodukte, die zum Teil als Wirkstoffe in Medikamenten eingesetzt werden. Auf diese Weise werden beispielsweise viele Antibiotika biologisch hergestellt.

Fertilität

Fruchtbarkeit, Zeugungsfähigkeit.

Fissur

Spalte, Rinne oder Riss in einer anatomischen Struktur.

Fistel

Pathologische oder künstlich angelegte, gangförmige Verbindung zwischen zwei Hohlorganen bzw. zwischen einem Organ und der Körperoberfläche.

Fumarsäurepräparate

Fruchtsäure, die in der Dermatologie Anwendung findet.

G

Gastroenterologie

Teilbereich der Inneren Medizin, der sich mit der Diagnostik, Therapie und Prävention von Erkrankungen der Verdauungsorgane beschäftigt.

Gastroskopie

Mit einem flexiblen Schlauchinstrument durchgeführte Untersuchung von Magen, Ösophagus und proximalem Duodenum.

Gedächtniszellen

Gedächtniszellen sind Lymphozyten, die nach einer primären spezifischen Immunantwort in einen rezirkulierenden Status übertreten. Sie sind besonders geprägt durch ihre Langlebigkeit. Da die Gedächtniszellen durch einen bereits erfolgten Erstkontakt mit Erregern bereits auf ein bestimmtes Antigen spezialisiert sind, kann die Immunreaktion bei einem Zweitkontakt wesentlich schneller und effektiver ablaufen. Die Anzahl gebildeter Lymphozyten kann während einer Zweitreaktion bis auf das 100-fache des Wertes der Erstreaktion ansteigen. Die Bildung von Gedächtniszellen bildet die Grundlage für die Funktionsweise einer Impfung.

Genotoxizität

Veränderung des genetischen Materials durch chemische Stoffe. Die Prüfung auf Genotoxizität ist Bestandteil der Toxizitätsbestimmung von Arzneimitteln. Genotoxische Substanzen müssen nicht zwingend mutagen (keimschädigend) oder krebserregend sein.

GEPARD

Fragebogen zur Früherkennung von Psoriasis-Arthritis.

Granulozyten

Gehören zur Gruppe der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) und sind Teil der zellulären Immunabwehr.

Grundimmunisierung

Immunisierung eines Organismus durch eine oder mehrere Impfungen, die zum Aufbau eines stabilen Immunschutzes führen.

H

Hautatrophie

Epidermaler, dermaler und/oder subkutaner Gewebeschwund der Haut, einhergehend mit einer sichtbaren Ausdünnung des betroffenen Hautareals.

Healthcare Access and Quality (HAQ)

Fragebogen zur Erfassung der Behinderung durch eine entzündlich-rheumatische Gelenkerkrankung.

Hepatitis B

Hepatitis B ist eine Infektionskrankheit der Leber, die durch das Hepatitis-B-Virus ausgelöst wird und in den meisten Fällen asymptomatisch verläuft. Bei Autoimmunerkrankungen und unter immunsuppressiver Therapie kann eine Hepatitis B-Erkrankung bei chronischen Träger des Virus reaktiviert werden. Daher sollten Patienten vor Beginn einer immunsuppressiven Behandlung auf das Vorliegen einer HBV-Infektion untersucht werden.

Herpes Zoster

Herpes Zoster (Gürtelrose) ist eine Viruserkrankung mit blasenartigem, schmerzhaftem Hautausschlag auf einer Körperseite. Auslöser ist das Varizella-Zoster-Virus. Die Primär-Infektion erfolgt bereits im Kindesalter und führt zu Windpocken. Die Viren können latent in den Nervenwurzeln des Rückenmarks, den Spinalganglien sowie in den Ganglien der Hirnnerven verbleiben und später reaktiviert werden. Herpes Zoster tritt meist bei älteren Menschen oder Personen mit geschwächtem Immunsystem auf.

HIV

Das HIV („Humanes Immundefizienz-Virus“) ist ein Virus, das die körpereigenen Abwehrkräfte schädigt und zu AIDS („Acquired Immune Deficiency Syndrome“) führt. HIV kann durch Immunsuppression verschlimmert werden.

Hurley-Skala

System zur Einstufung der Symptome bei Acne inversa. Mediziner unterscheiden die Hurley-Stadien I, II und III, die durch einen zunehmend schwereren Verlauf gekennzeichnet sind.

Hyperglykämie

Erhöhter Blutzuckerspiegel.

Hyperkeratose

Verstärkte Verhornung eines Plattenepithels, insbesondere jenes der Haut.

Hypoxie

Sauerstoffmangel, Minderversorgung des Körpers oder einzelner Bereiche mit Sauerstoff.

I

idiopathisch

ohne bekannte Ursache.

Ileoanaler Pouch

Operatives Verfahren zur Schaffung einer Seit-zu-End-Anastomose zwischen dem Endabschnitt des Ileums und dem Anus; aus dem letzten Dünndarmabschnitt wird ein künstliches Stuhlreservoir geformt.

Ileoskopie

Endoskopie des Ileums im Rahmen einer Dünndarmspiegelung.

Ileostoma

Künstlicher Darmausgang (Anus praeter) mittels einer möglichst tiefen Dünndarmschlinge, die i. d. R. durch die Bauchdecke des rechten Unterbauchs ausgeleitet wird.

Ileum

Abschnitt des Dünndarmes, der im Bereich der Bauhin-Klappe in das Caecum und damit in den Dickdarm mündet.

Ileus

Lebensbedrohlicher Darmverschluss, der i. d. R. eines sofortigen chirurgischen Eingriffs bedarf.

Immunogenität

Unbekannte Stoffe oder Reize können im Körper eine Immunreaktion auslösen. Die Immunogenität eines Stoffes beschreibt seine individuelle Neigung, eine solche Abwehrreaktion auszulösen. Sie ist sowohl abhängig vom Stoff selbst, als auch vom individuellen Immunsystem jedes Menschen.

Immunglobuline

Synonym für Antikörper; globuläre Proteine, die von zu Plasmazellen differenzierten B-Lymphozyten produziert und abgesondert werden; gegen Bestandteile eines Antigens gerichtet und sind in der Lage, an dieses zu binden.

Immunität

Biologischer Zustand, in dem der Organismus ausreichend Abwehrmechanismen gegenüber Angriffen von außen hat.

Immunsystem

Abwehrsystem biologischer Organismen gegenüber fremden Substanzen oder Lebewesen sowie potenziell gefährliche Zellveränderungen im Inneren. Es unterscheidet zwischen eigenen und fremden Strukturen und dient damit der Erhaltung der individuellen Integrität. Bei einer fehlgeleiteten Immunreaktion kann sich die Abwehr als sogenannte Autoimmunreaktion auch gegen gesunde, körpereigene Zellen richten und sie schädigen.

Immunsuppression

Unterdrückung von Immunreaktionen (therapeutische Immunsuppression). Immunsuppression kann erfolgen durch Zerstörung oder Hemmung immunologischer Stammzellen im Knochenmark, durch Hemmung der Proteinbiosynthese innerhalb der immunkompetenten Zellen oder durch Hemmung der Interleukin-vermittelten Signalwege innerhalb von Lymphozyten. Eine immunsuppressive Behandlung ist immer dann indiziert, wenn eine Immunantwort Schäden innerhalb des Organismus erzeugen würde, z. B. bei Autoimmunerkrankungen oder zur Verhinderung von Abstoßungsreaktionen nach Organtransplantationen. Allerdings besteht durch Immunsuppression ein erhöhtes Risiko für Infektionen. Latente Infektionen wie Tuberkulose oder Hepatitis B können reaktiviert werden. Es können opportunistische Infektionen auftreten.

Inflammation

Entzündung; lokale und systemische Reaktion eines biologischen Systems auf einen inneren oder äußeren Reiz, Ausdruck der Immunreaktion eines Organismus.

Infusion

Kontrollierte Verabreichung größerer Flüssigkeitsmengen in bestimmte Körperkompartimente.

Injektion

Einbringen einer Substanz in einen Organismus über eine Kanüle mithilfe einer Spritze.

Interleukin

Als Interleukine (IL) bezeichnet man eine Gruppe von Botenstoffen (Zytokine), die von körpereigenen Abwehrzellen (Leukozyten, T-Zellen, Makrophagen) sezerniert werden und der Regulation des Immunsystems dienen. Der Name Interleukine (IL) weist auf ihre Rolle in der Kommunikation zwischen den Leukozyten hin (lateinisch inter-leukin: »zwischen Leukozyten vermittelnd«). Bis heute wurden 35 verschiedene IL identifiziert. Sie entfalten unterschiedliche Wirkung und können beispielsweise entzündungshemmend (IL-10) oder entzündungsfördernd (IL-1, IL-2, IL-6, IL-12) sein. Sie sind nach Reihenfolge ihrer Entdeckung nummeriert.

Interleukin-Antagonisten

Interleukin-Antagonisten sind Medikamente, die die Wirkung von Interleukinen hemmen. Je nach Art einer chronisch-entzündlichen Erkrankung sind verschiedene Interleukine überrepräsentiert. Bei Rheumatischen Erkrankungen werden beispielweise IL-1-Antagonisten (z. B. Anakinra) oder IL-6-Antagonisten (z. B. Tocilizumab) eingesetzt, bei Psoriasis scheinen IL-12 und IL-23 am Entzündungsprozess eine Schlüsselrolle zu spielen, die beispielsweise durch Ustekinumab gehemmt werden können.

intertriginös

Areale am Körper, wo sich Hauflächen berühren. Bei Menschen vor allem im Bereich der Achselhöhlen, der Leistenregion, am Gesäß und unter der weiblichen Brust.

Intestinal bowel disease (IBD)

Chronisch-entzündliche Darmerkrankung (CED).

Intravenös

Form der Infusion, bei der die Infusionslösung über eine Kanüle oder einen Venenkatheter direkt in eine Körpervene gelangt.

J

JAK-Inhibitoren

Januskinase-Inhibitoren. Arzneistoffe, die verschiedene Januskinasen hemmen und dadurch Entzündungskaskaden unterbrechen können. Zu den JAK-Inhibitoren, die bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen eingesetzt werden, gehören z. B. Tofacitinib, Baricitinib und Upadacitinib. Weil die Substanzen unterschiedliche Januskinasen hemmen, unterscheiden sie sich in ihren Indikationen.

Januskinase

Januskinasen sind Enzyme, die auf der Innenseite der Zellen mit Zytokin-Rezeptoren verbunden sind. Zytokin-Rezeptoren besitzen keine eigene Enzymaktivität, sondern benötigen das Zusammenspiel mit den Januskinasen, um im Zellinneren Signalkaskaden zu aktivieren.

Juvenile idiopathische Arthritis (JIA)

Chronisch-entzündliche Erkrankung der Gelenke (Arthritis) des rheumatischen Formenkreises, die schon im Kindesalter auftritt (juvenil = Beginn vor Vollendung des 16. Lebensjahrs). Die Ursache ist unbekannt.

K

Katarakt

Linseneintrübung, die mit einem eingeschränkten Sehvermögen einhergeht. Der Katarakt oder Graue Star ist eine mögliche Komplikation der vorderen Uveitis. In vielen Fällen kann eine getrübte Linse operativ künstlich ersetzt werden.

Keratinozyten

Spezialisierte Zellen der menschlichen Epidermis, die Keratin (Hornsubstanz) produzieren.

Klimatherapie

Therapeutische Nutzung von Klimafaktoren (z. B. Küsten- und Seeklima oder Mittel- und Hochgebirgsklima).

Klinische Studien

Datenerhebungen zu Arzneimitteln oder Behandlungsmethoden. Sie werden an Patienten oder gesunden Probanden durchgeführt, um wissenschaftliche Fragestellungen zu beantworten oder medizinische Behandlungen zu verbessern. Im Rahmen einer klinischen Studie werden u.a. Wirksamkeit und Sicherheit eines Medikaments oder einer Behandlung streng kontrolliert unter vorgegebenen Bedingungen untersucht.

Köbner-Phänomen

Beschreibt das Auftreten krankheitsspezifischer Hautveränderungen nach unspezifischer Reizung an einer vorher nicht beeinträchtigten Stelle der Haut.

Koloskopie

Endoskopisch durchgeführte Untersuchung des Colon bis zum Caecum.

Kolostoma

Künstlicher Darmausgang (Anus praeter) des Dickdarms (Colon).

Komorbidität

Auftreten zusätzlicher Erkrankungen im Rahmen einer definierten Grunderkrankung.

Komplement-Faktoren

Serumbestandteil, der die spezifische Wirkung eines Antikörpers ergänzt oder aktiviert.

Komplement-Rezeptor

Oberflächenprotein aus dem Komplementsystem.

Komplement-System

Teil des unspezifischen humoralen Immunsystems zur Eliminierung von zellulären Antigenen.

Kongenital

Angeboren, bei der Geburt bereits vorhanden.

Korium

(siehe Dermis); „Lederhaut“; kollagenfaserreiche, bindegewebige Hautschicht, die die Epidermis unterlagert.

Kortison

Arzneimittel mit entzündungshemmender und immunsuppressiver Wirkung. Kortison wird im Körper zu dem Hormon Kortisol umgebaut und entfaltet so seine Wirkung. Zum Verständnis: Kortisol wird natürlicherweise in der Nebenniere gebildet und in den Körperkreislauf ausgeschüttet. Durch die Gabe von Kortison wird die natürliche Wirkweise des Kortisols verstärkt.

Krümelnägel

Symptom der besonders schweren Psoriasis; Finger- oder Zehennagel zerfällt krümelig.

L

Läsion

Med. Fachbegriff für „Schädigung“, „Verletzung“, „pathologische Veränderung“ oder „Störung“.

Laxanzien

Arzneistoff, der die Darmentleerung fördert bzw. erleichtert.

Lebendimpfstoff

Impfstoff mit abgeschwächten Bestandteilen eines Krankheitserregers. Nach einer Impfung damit entwickelt das Immunsystem Antikörper und Gedächtniszellen gegen diesen Erreger. Bei erneutem Kontakt kann der Eindringling somit schnell erkannt und bekämpft werden. Dieses Prinzip der aktiven Immunisierung findet beispielsweise Anwendung bei der Impfung gegen Masern, Mumps, Röteln, Windpocken und bei vielen Reiseimpfungen.

Leukonychie

Punktförmige, längs- oder quergestreifte oder totale Weißfärbung der Fuß-und/oder Fingernägel.

Leukozyten

Weiße Blutkörperchen; kernhaltige Zellen des menschlichen Bluts, die kein Hämoglobin enthalten.

Linksseitige Colitis

Form der Colitis ulcerosa, bei der die linke Seite des Dickdarms entzündlich befallen ist.

Lymphozyten

Lymphozyten sind eine Untergruppe der Leukozyten. Ihre Hauptaufgabe besteht in der gezielten Abwehr von Fremdstoffen, insbesondere von Infektionserregern. Ihre Aktivität richtet sich aber auch gegen veränderte körpereigene Zellen, z.B. Tumorzellen.

M

Magnetresonanz-Tomografie (MRT)

Bildgebende Untersuchung zur Darstellung von Strukturen im Körperinneren. Die Magnetresonanz- oder Kernspintomographie ist eine Kombination aus einem starken Magnetfeld und Radiowellen. Patienten sind während der Untersuchung keiner ionisierenden Strahlenbelastung ausgesetzt.

Makrophagen

Große, bewegliche, einkernige Zellen, die zum zellulären Immunsystem gehören; entwickeln sich aus den im Blut zirkulierenden peripheren Monozyten.

Makula/Gelber Fleck

Ort des schärfsten Sehens im Zentrum der Netzhaut. Im Bereich der Makula oder des Gelben Flecks befindet sich eine sehr große Anzahl an Sehnervenzellen. Diese ermöglichen beispielsweise das Erkennen von Details, etwa beim Lesen eines Textes.

Makulaödem

Schwellung der Makula durch Flüssigkeitsansammlung. Ein Makulaödem schränkt die Sehqualität des zentralen Augenfelds deutlich ein. Konkret kann sich das in verschwommener oder verzerrter Sicht, vermindertem Kontrastsehen und dunklen Flecken im Blickfeld äußern. Das Ödem kann unter anderem durch eine Entzündung entstehen.

Mikrobiom

Gesamtheit aller Mikroorganismen wie Bakterien, Pilze, Viren etc., die einen Wirt (Mensch, Tier, Pflanze) besiedeln und das Immunsystem, den Stoffwechsel und das Hormonsystem beeinflussen können. Das Mikrobiom eines jeden Menschen ist einzigartig.

Mikrobiota

Gesamtheit aller Mikroorganismen (Bakterien, Pilze, Viren etc.). Das Mikrobiom umfasst die Mikrobiota und zum Beispiel auch ihre Gene, Stoffwechselprodukte und Umweltbedingungen. Die beiden Begriffe Mikrobiota und Mikrobiom werden oft synonym verwendet.

Monoklonaler Antikörper

Monoklonale Antikörper sind immunologisch aktive Proteine, die von einer Zelllinie (Zellklon) produziert werden. Nach dem Anteil menschlicher Aminosäuresequenzen unterscheidet man murine (100 % Mausantikörper), chimäre und humanisierte (bestimmte Anteile der Mausantikörper wurden durch humane Sequenzen ersetzt) sowie humane Antikörper (100 % menschliche Antikörper). Monoklonale Antikörper können in der Diagnostik und Therapie eingesetzt werden. Therapeutisch genutzte monoklonale Antikörper werden auch als Biologika bezeichnet. Beispiele sind Adalimumab (rekombinanter humaner monoklonaler Antikörper), Infliximab (chimärer monoklonaler Antikörper) oder das MS-Medikament Ocrelizumab (humanisierter monoklonaler Antikörper).

Morbus Bechterew

Siehe Ankylosierende Spondylitis.

Morbus Crohn

Chronisch-entzündliche Darmerkrankung mit heftigen Bauchschmerzen und wässrigen, teils schleimigen Durchfällen. Die Beschwerden treten meist schubweise auf. Die Patienten können längere Zeit beschwerdefrei sein. Entzündungen bei Morbus Crohn können im gesamten Verdauungstrakt auftreten, meist sind allerdings nur der letzte Abschnitt des Dünndarms, der Dickdarm oder diese beiden Darmanteile gemeinsam betroffen. Dabei können sich gesunde und erkrankte Darmabschnitte abwechseln. Morbus Crohn schädigt nicht nur die Schleimhaut, sondern oft auch transmural die Darmwand. Als Ursachen werden eine gestörte Barrierefunktion der Darmwand sowie Autoimmunreaktionen vermutet. Als chronische Erkrankung verläuft Morbus Crohn schubweise und kann nicht geheilt, aber abgemildert werden.

Morgensteifigkeit

Symptom vieler Gelenkerkrankungen; eingeschränkte Beweglichkeit nach dem Aufstehen durch längere Ruhigstellung während der Nacht.

Mukosa

Auskleidung der inneren Hohlräume des Organismus durch Epithel.

Mutagen

Äußere Einwirkungen, die das Erbgut eines Organismus verändern. Die Eigenschaft, Mutationen auszulösen, wird als Mutagenität bezeichnet, teilweise mit Bezug auf ein Organ wie z. B. Keimzellmutagenität.

M-Zellen

Modifizierte Epithelzellen, die eine wichtige Rolle in der Entwicklung und Funktionalität des Immunsystems spielen. Kommen in Tonsillen und in der Wand des Ileums vor.

N

Nail Psoriais Severity Index (NAPSI)

Klinischer Score zur Bewertung einer psoriatischen Nagelbeteiligung.

nekrotisch

abgestorben

Nichtröntgenologische axiale Spondyloarthritis

Unterform der axialen Spondyloarthritis. Die Erkrankung verursacht schubweise Entzündungen in den Gelenken der Wirbelsäule und äußert sich in starken Rückenschmerzen. Grund dafür ist eine fehlgeleitete Reaktion des Immunsystems gegen körpereigene Zellen. Die nichtröntgenologische axiale Spondyloarthritis ist auf Aufnahmen einer Magnetresonanztomographie (MRT) zu erkennen – nicht aber auf Röntgenbildern.

NK-Zellen

Natürliche Killerzellen. Große, granulierte Lymphozyten mit zytotoxischer Aktivität; können bei bestimmten Zielzellen Zelltod auslösen.

Nocebo-Effekt

Negative Wirkungen beim Patienten nach Gabe eines Medikaments oder nach einer medizinischen Intervention; Gegenteil des Placebo-Effekts.

O

Ölfleck

Subunguale Hyperkeratose; sicheres Zeichen einer Psoriasis.

Onycholyse

Ablösung eines Nagels aus dem Nagelbett.

Opportunistische Infektion

Als opportunistische Infektionen bezeichnet man Infektionen, die durch sog. fakultativ pathogene („unter bestimmten Umständen krankmachende“) Erreger verursacht werden. Während die Erreger für einen gesunden, immunkompetenten Wirt unproblematisch sind, können sie bei immungeschwächten Personen zu einer Erkrankung führen. Neben primären Immundefekten und aktiven Infektionen können auch immunsuppressive Therapien zu Immundefizienz und damit erhöhter Empfindlichkeit für opportunistische Infektionen führen.

Original-Biologikum (Originator)

Siehe Referenzarzneimittel.

P

Pandemie

Länderübergreifende, globale Verbreitung einer Infektionskrankheit.

Pankolitis

Entzündung des gesamten Dickdarms; kann im Zusammenhang einer Colitis ulcerosa vorkommen.

Pannus

Aus Granulationsgewebe bestehende und mit Entzündungszellen durchsetzte Hyperplasie der Synovialis.

Panuveitis

Entzündliche Erkrankung des Augeninneren. Der Begriff Panuveitis beschreibt eine Entzündung, die sich über alle Anteile der Uvea erstreckt: Iris, Ziliarkörper und Aderhaut sind davon betroffen. Die Erkrankung kann unter anderem durch eine fehlgeleitete Immunreaktion entstehen. Dabei richten sich Abwehrzellen gegen die Zellen der Uvea und verursachen so eine Entzündung.

Parakeratose

Pathologische Verhornung (Dyskeratose) eines normalerweise orthokeratinisierten Plattenepithels.

Paronychie

Entzündung des Nagelwalls.

PASI

Psoriasis Area and Severity Index, am häufigsten eingesetzter Score-Verfahren zur klinischen Beurteilung einer Psoriasis.

Patentschutz

Wettbewerbsschutz für (Pharma-)Unternehmen. Meldet ein europäisches Unternehmen ein Patent auf einen neuen Arzneimittelwirkstoff an, gilt dieses für 20 Jahre. Erst nach Ablauf dieser Frist dürfen konkurrierende Pharmaunternehmen Nachahmerprodukte anbieten, insofern keine anderen Schutzfristen greifen (z.B. Unterlagenschutz). Die Nachahmerprodukte von chemisch hergestellten Arzneimitteln nennt man Generika, die von biologisch hergestellten Biosimilars.

Perforation

Durchstoßung oder Durchbohrung einer mit Gewebe ummantelten Körperhöhle.

Permeabilität der Gefäße

Durchlässigkeit der Gefäße.

PE

Parenterale Ernährung. Flüssigkeits- und Nährstoffzufuhr durch Infusion. Dabei wird der Verdauungstrakt größtenteils umgangen, um dem Körper Nahrung sowie Flüssigkeit zuzuführen. Ergänzt wird die PE durch die beiden Unterformen der totalen parenteralen Ernährung (TPE) und der supplementierenden parenteralen Ernährung (SPE). Die SPE bildet dabei die Ergänzung zu einer unzureichenden oralen oder enteralen Ernährung, wohingegen die TPE intravenös sämtliche Nährstoffe einbringt.

Peyer-Plaque

Ansammlungen von Lymphfollikeln in der Dünndarmschleimhaut.

Phagozyten

Zur Phagozytose befähigte Zellen mit der Fähigkeit, Partikel, Mikroorganismen und Flüssigkeiten aufzunehmen und im Zellinnern zu verdauen; spielen eine wichtige Rolle im Rahmen der Immunantwort.

Pharmakovigilanz

Oberbegriff für alle Aktivitäten zur Überwachung der Sicherheit von Arzneimitteln sowie der Erkennung und Abwehr von Arzneimittelrisiken in der Phase der klinischen Prüfung und nach der Zulassung.

Phosphodiesterase-4-Hemmer

PDE-4-Hemmer sind entzündungshemmende Arzneimittel, die das Enzym Phosphodiesterase-4 hemmen. Zu dieser Gruppe von Arzneimitteln gehört z. B. Apremilast.

Plaque-Psoriasis

Siehe Psoriasis.

Plaques

Krankhafte Ablagerungen im Körper oder auf der Haut. Bei Psoriasis bestehen Sie aus scharf begrenzten, rötlichen Hautentzündungen. Häufig sind diese von silbrig-weißen Schuppen bedeckt.

Polyarthritis

Entzündung von mindestens fünf Gelenken gleichzeitig.

Prädilektionsstelle

Körperteil, an dem eine bestimmte Erkrankung bzw. Krankheitserscheinung bevorzugt auftritt.

Primär sklerosierende Cholangitis (PSC)

Seltene, chronisch verlaufende Entzündung der intra- und extrahepatischen Gallengänge; führt zu einer fortschreitenden chronischen Cholestase mit anschließender biliärer Zirrhose.

Proktitis

Schmerzhafte Entzündung der Rektumschleimhaut, häufig mit Beteiligung des Anus.

Proktokolektomie

Chirurgische Entfernung von Dickdarm (Colon) und Rektum; zieht einen künstlichen Darmausgang des Dünndarms oder einen kontinenzerhaltenden ileoanalen Pouch zur Stuhlableitung nach sich.

Proktosigmoiditis

Entzündung des Rektums und des Sigma-Kolons.

Pruritus

Missempfindung im Bereich der Haut oder Schleimhaut (Juckreiz).

Psoriasis

Chronisch-entzündliche Hauterkrankung. Bei einer Psoriasis, auch Schuppenflechte genannt, führt eine überschießende Immunreaktion zu einer Überproduktion von neuen Hautzellen. Infolgedessen entstehen typische gerötete, erhabene Plaques auf der Haut. Diese sind meist bedeckt von sil brigen Schuppen und treten vor allem an Ellbogen, Knien, Kopfhaut und am unteren Rücken auf. Als chronische Erkrankung ist die Psoriasis nicht heilbar, kann aber durch entsprechende Behandlung abgemildert werden.

Psoriasis-Arthritis

Chronisch-entzündliche Gelenkerkrankung. Die Psoriasis-Arthritis ist eine Begleiterkrankung der Schuppenflechte und betrifft etwa ein Drittel aller Psoriasis-Patienten. Die Erkrankung äußert sich durch Entzündungen und Schwellungen an Gelenken oder Sehnenscheiden. Obwohl Ähnlichkeiten zur Rheumatoiden Arthritis bestehen, gibt es eine klare Abgrenzung. Beispielsweise betrifft die Psoriasis-Arthritis meist nur eine Köperseite, während die rheumatoide Form beide Körperhälften betrifft.

Psoriasis guttata

Exanthematische Form der Psoriasis vulgaris mit tropfenförmigen Herden; meist Folge einer Infektionskrankheit.

Psoriasis inversa

Seltene Form der Schuppenflechte, die fast ausschließlich in größeren Hautfalten vorkommt.

Psoriasis pustulosa

Seltene Form der Psoriasis mit Ausbildung eitergefüllter Pusteln auf den psoriatischen Schuppungen.

PUVA

Abkürzung für eine Kombination von Psoralenen mit UV-A als Photochemotherapie in der Dermatologie.

Pyoderma gangraenosum/Dermatitis ulcerosa

Nicht infektiöse, ulzerierende Gangrän der Haut.

R

Rebound

Rückfall.

Referenzarzneimittel

Referenzarzneimittel werden diejenigen Arzneimittel genannt, die als Referenz für andere Zulassungen verwendet werden. Im Fall von Biosimilars sind dies die entsprechenden Originalpräparate (Originatoren). Ein Biosimilar muss seine Ähnlichkeit zum Referenzarzneimittel in Bezug auf Qualität, Wirksamkeit und Sicherheit in klinischen Studien unter Beweis stellen. Biosimilars dürfen erst zugelassen und vermarktet werden, wenn gewisse Schutzrechte ausgelaufen sind.

Rehabilitation

Wiederherstellung der physischen und/oder psychischen Fähigkeiten eines Patienten nach Erkrankung, Trauma oder Operation.

Reiseimpfung

Empfohlene oder geforderte Indikationsimpfung bei einer Reise in bestimmte Regionen.

Rekombinant

Proteine, die künstlich mithilfe von gentechnisch veränderten Mikroorganismen oder in Zellkulturen hergestellt werden.

Relapse/Rezidiv

Wiederauftreten einer Erkrankung nach zeitweiliger Abheilung.

Remission

Vorübergehende oder dauernde Abschwächung der Symptome bei chronischen Erkrankungen, ohne dass eine Heilung („restitutio ad integrum“) erreicht wird.

Rheumafaktor (RF)

Autoantikörper gegen den Fc-Teil des menschlichen IgG.

Rheumatoide Arthritis (RA)

Chronisch-entzündliche Systemerkrankung. Es handelt sich um eine Autoimmunerkrankung, bei der bestimmte körpereigene Gewebe (z.B. Gelenkknorpel) und Bindegewebe vom Immunsystem angegriffen werden. Vor allem die Innenhaut (Synovialis) der Gelenke ist betroffen, klinisch kommt es zu einer Polyarthritis. Die Erkrankung zeigt einen schubweisen, progredienten Verlauf, der zur Zerstörung der Gelenke und zu schwerwiegenden Behinderungen bis zur Invalidität führen kann. Dank moderner Therapien sind schwere Verläufe heute selten. Die genauen Ursachen der rheumatoiden Arthritis sind ungeklärt.

Rheumafaktor positiv

Vorliegen des Rheumafaktors.

Rheumafaktor negativ

Nicht-Vorliegen des Rheumafaktors.

Rheumatologie

Teilgebiet der Medizin, das sich mit der Prophylaxe, Diagnostik, Therapie und Rehabilitation rheumatischer Erkrankungen beschäftigt; fokussiert auf muskuloskelettale Erkrankungen.

S

Schub-/Akut-Phase

Phase erhöhter Krankheitsaktivität, in der Symptome des Betroffenen stärker ausgeprägt sind.

SDAI

Simplified Disease Activity Index. Instrument zur Beurteilung der Krankheitsaktivität bei Rheumatoider Arthritis. Er beruht der auf der Untersuchung von 28 Gelenken, einer Beurteilung der Krankheitsaktivität durch PatientIn und Arzt/Ärztin und der Messung des CRP-Wertes.

Sigma

S-förmiger Teil des Enddarms.

Small molecules

Niedermolekulare Verbindung. Grundsätzlich sind Wirkstoffe niedermolekular, wenn ihre Molekülmasse etwa 800 g/mol nicht übersteigt. Dazu gehören die klassischen pharmazeutischen Wirkstoffe, die meist mit einer einfachen Strukturformel beschrieben und chemisch synthetisiert werden können. In der pharmazeutischen Praxis dient der Begriff „small molecule“ primär zur Abgrenzung von Biologika, die meist Proteine, und damit sehr „große Moleküle“, sind. Der Antikörper Adalimumab beispielsweise hat eine Molekülmasse von ca. 148.000 g/mol (148 kDa). Während Biologika in der Regel parenteral gespritzt oder infundiert werden müssen, können kleine Moleküle oft peroral verabreicht werden. Wegen ihrer geringen Größe können sie ins Zellinnere gelangen und dort ihre spezifische Wirkung entfalten. Im Bereich der chronisch-entzündlichen Erkrankungen gehören zu den „small molecules“ beispielsweise die JAK-Inhibitoren und der PDE-4-Hemmer Apremilast.

Sonographie

Anwendung von Ultraschall zur Untersuchung organischer Gewebe.

Spasmolytika

Arzneistoffe, die krampflösend wirken.

Spondyloarthritis

Entzündung der Wirbelsäule mit der Tendenz zur Verknöcherung. Spondyloarthritiden sind durch tiefsitzende, vor allem in der Nacht und am Morgen auftretende Rückenschmerzen gekennzeichnet, teilweise in Kombination mit Entzündungen größerer Gelenke der unteren Extremitäten. Während bei der Spondylitis ankylosans (Morbus Bechterew, axSpA) die Entzündung bereits im konventionellen Röntgen darzustellen ist, gelingt dieses bei der nicht-radiographischen axialen Spondyloarthritis (n-r axSpA) nur im MRT.

Squama

Hautschuppe; kleine, flache Lamelle aus Keratin.

Squamös

Geschuppt/schuppenförmig.

Stenose

Verengung eines röhrenförmigen Körperabschnitts.

Stoma

Künstlich geschaffene Hohlorgan-Mündung auf eine Körperoberfläche. Siehe auch: Darmstoma.

Subkutan

„unter der/die Haut“.

Subkutis

Unterhalb der Cutis gelegene Schicht der Haut, bestehend aus lockerem Binde- und Fettgewebe.

Submukosa

Dünne Bindegewebsschicht unterhalb der eigentlichen Schleimhaut (Mukosa); kommt u. a. im Gastrointestinal- und Harntrakt sowie in den Atemwegen vor.

Substitution

Drei Bedeutungen: 1) medikamentöser Ersatz eines dem Körper fehlenden lebensnotwendigen Stoffes 2) Ersatz von Medikamenten durch ein anderes mit gleicher Wirkung 3) Behandlung von opioidabhängigen Patienten mit Methadon (Substitutionstherapie).

Switch

Umstellung eines Patienten von einem Arzneimittel auf ein anderes, welches in der gegebenen Indikation den gleichen klinischen Effekt erzielt.

Synovialis

Gelenkinnenhaut; spezialisierte Schleimhaut, welche die Innenseite der Gelenke, Sehnenscheiden und Bursen auskleidet.

Systemerkrankung

Eine Erkrankung, die ein gesamtes Organ betrifft und nicht nur auf eine Körperregion beschränkt bleibt.

T

Terminales Illeum

Letzter Abschnitt des Dünndarms und Übergang zum Dickdarm.

Therapeutisches Drug Monitoring

Beim therapeutischen Drug Monitoring (TDM) wird die Konzentration von Medikamenten im Blut gemessen, um den Verlauf der Medikamentenspiegel zu überprüfen und eine ausreichende, sichere Dosierung zu erreichen. Bei TNF-Blockern kann die Therapie durch Überprüfung des Medikamentenspiegels optimiert werden (v. a. bei Infliximab). Anwendung vor allem bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) und seltener in der Rheumatologie oder Dermatologie.

Thrombozyten

Flache, rundliche, kernlose, 1–4 µm große und 0,5–0,75 µm dicke Blutbestandteile, die durch Abschnürung der Megakaryozyten des Knochenmarks entstehen. Wichtig für die Blutgerinnung.

TNF-Blocker

siehe Anti-TNF Biologika.

Topisch

„lokal“, „auf eine bestimmte Stelle des Körpers beschränkt“.

Topische Therapie

Nur örtliches Auftragen oder Einbringen von Medikamenten (z. B. Salben, Cremes oder Tropfen).

Totimpfstoff

Impfstoff aus abgetöteten Krankheitserregern oder Bestandteilen von Krankheitserregern. Diese können sich nicht vermehren und keine Infektion auslösen, aktivieren jedoch das körpereigene Immunsystem. Da Totimpfstoffe eine schwächere Immunantwort auslösen als Lebendimpfstoffe, müssen sie in regelmäßigen Abständen aufgefrischt werden.

Treat-to-Target

Zielgerichtete Therapie, die bei unterschiedlichen chronischen Erkrankungen zur Anwendung kommt.

Tuberkulose-Screening

Unter immunsuppressiver Therapie kann ein erhöhtes Tuberkulose(TBC)-Risiko bestehen. Daher muss vor Einsatz der meisten Biolog ika eine aktive TBC ausgeschlossen und auf latente tuberkulöse Infektionen gescreent werden.

Tumornekrosefaktor (TNF)

Der Tumornekrosefaktor stellt eine Gruppe von Botenstoffen (med.: Zytokine) unseres Immunsystems dar. Er kommt bei nahezu allen Entzündungsreaktionen vor. Bei chronischen Entzündungen, wie etwa rheumatischen Erkrankungen, wird der Botenstoff vermehrt gebildet. Biopharmazeutika können TNF blockieren und so die Entzündungsprozesse bremsen oder zum Stillstand bringen (siehe auch Anti-TNF Biologika).

Tüpfelnägel

Nägel mit einzelnen oder gruppierten, stecknadelkopfgroßen Grübchen in der Nagelplatte.

T-Zellen

Gehören zur Zellgruppe der Lymphozyten. Sie spielen eine wichtige Rolle im menschlichen Immunsystem. Das „T“ in T-Zelle steht für Thymus, wo die Ausdifferenzierung der Zellen erfolgt.

U

Unerwünschtes Ereignis (UE)

Unerwünschter Vorfall im Rahmen einer Behandlung bei einem Patienten bzw. einer Versuchsperson.

Urea

Harnstoff; Abbauprodukt des Stoffwechsels, das über den Urin und den Schweiß ausgeschieden wird.

V

Vakzine

Impfstoff; Substanz, die bei einer Schutzimpfung verabreicht wird, um eine Immunität gegen Erreger von Infektionskrankheiten zu erreichen.

Visual analoge scale (VAS)

Verfahren zur subjektiven Messung einer Empfindungsstärke (z. B. Schmerz oder Juckreiz).

Z

Zytokine

Bilden eine vielfältige Gruppe von Eiweißen, die eine wichtige Rolle im Immunsystem spielen. Ihre Bildung und Freisetzung erfolgt durch Immunzellen, aber auch durch viele nicht-immunologische Zellen. Entzündungsfördernde (proinflammatorische) Zytokine sorgen beim Eindringen eines Erregers für das Anlocken von Immunzellen zum Infektionsort, eine stärkere Durchblutung des betroffenen Gewebes und die Aktivierung der Immunzellen. Entzündungshemmende (antiinflammatorische) Zytokine dagegen sorgen dafür, dass nach erfolgreicher Bekämpfung des Krankheitserregers die Entzündung wieder abklingt und sich die aktivierten Zellen abschalten. Das Wechselspiel zwischen entzündungsfördernden und -hemmenden Zytokinen reguliert den wirksamen Ablauf der Immunabwehr. Zu den Zytokinen gehören z. B. Interleukine, Interferone und Tumornekrosefaktoren.
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